Taumelscheibentyp bei Comeback Lama mit OF Dreiblattrotorkopf

[Martmk]

Hallo zusammen
Ich besitze eine Comeback Elektro Lama und eine t18mz. Jetzt bin ich mir nicht sicher ob ich bei der Taumelscheibe H-4 oder H-4x einstellen muss.
Die Lama hat ein OF Dreiblattrotorkopf ohne Stabi-System. Kann mir jemand helfen?
Grüsse aus der Schweiz

[echo.zulu]

Hallo Martmk.
Also die Taumelscheibe wird mit 4 Servos angesteuert? Dann wäre H4 oder H4X schon mal richtig. Allerdings nur dann, wenn Du kein Stabisystem einsetzt. Üblicherweise fliegt man aber Paddellose Köpfe mit einem Stabisystem. Bei fast allen Systemen muss dann im Sender H1 eingestellt werden.

Wenn Du kein Stabisystem eingebaut hast, so wirst Du bei einem 3-Blatt Kopf auch noch eine virtuelle Taumelscheibendrehung einstellen müssen. Ob nun H4 oder H4X eingestellt wird, richtet sich nach der Mechanik. Im Grunde genommen ist H4X nur eine um 45° verdrehte H4 Ansteuerung. Am besten wäre, wenn Du mal ein paar Fotos vom Rotorkopf und der Taumelscheibe machst. Dann ist es einfacher Dir zu helfen.

[Martmk]

Hallo Egbert.
Die Taumelscheibe wird mit 3 Servos angesteuert und es ist kein Stabisystem eingesetzt. Hab mal drei Fotos gemacht.


003.jpg004.jpg005.jpg

[echo.zulu]

Ich bin aktuell unterwegs und habe nur mein Netbook dabei. Deshalb kann ich die Fotos auf dem kleinen Display nicht so gut erkennen. Aber sehe ich das richtig, dass 3 Gestänge zur Taumelscheibe laufen und diese von oben betrachtet im 90° Winkel zueinander stehen? Dann wäre der richtige Taumelscheibentyp HE3. Die Servos müssen so am Empfänger angeschossen werden, dass das Blatt, das sich längs zum Heckausleger befindet bei Nicksteuerung nicht bewegt. Das wirst Du mit der auf den Bildern zu sehenden Anordnung müsste das Servo, das das hinter dem Rotorkopf liegende Gestänge ansteuert ein Rollservo sein. das nächste im 90° Abstand befindliche Servo ist dann das Nickservo und das letzte Servo ist das zweite Rollservo.

Als nächstes ist die Laufrichtung und evtl. die virtuelle Taumelscheibendrehung anzupassen. Die korrekte Ansteuerung muss nun so sein, dass bei Pitch wie üblich die Taumelscheibe waagerecht rauf und runter läuft. Als nächstes montierst Du die Rotorblätter. Das längs zum Heckausleger ausgerichtete Blatt darf sich nun bei Nicksteuerung nicht bewegen. Wenn das stimmt, wird der Rotor als nächstes in Rotor-Drehrichtung weiter gedreht. Das vorher am Heckausleger ausgerichtete Blatt ist dann bei einem Rechtsdreher auf der linken Seite bzw. auf der rechten Seite beim Linksdreher. Wenn Du nun den Nickknüppel zu Dir ziehst, muss dieses Blatt einen positiven Anstellwinkel bekommen, also mehr Auftrieb erzeugen. Ist das nicht der Fall, so passt die Ansteuerung nicht und muss mit Umkehrung der Rollfunktion um Menue Taumelscheibe angepasst werden. Zur Feineinstellung kann dann noch die virtuelle TS-Drehung genutzt werden.

Kannst Du vernünftig Heli fliegen? Das Fliegen eines Mehrblattkopfes ohne Stabi stellt schon erhöhte Ansprüche an die Fähigkeiten des Piloten. Der Schwebeflug ist noch halbwegs beherrschbar, aber der Heli ist deutlich wendiger als ein Paddelkopf. Deshalb sollte die zyklische Steuerung durch DualRate bzw. Expo entschärft werden. Im Rundflug wirst Du ein Aufbäumen und Wegrollen bemerken, dass mit steigender Geschwindigkeit immer heftiger werden wird. Aber es gibt Leute, die diesen Nervenkitzel brauchen.

[Martmk]

Danke für deine Ausführungen. Werde mich über das Wochenende mal damit beschäftigen und dir berichten wie es aussieht.

[JMalberg]

Auf der einen Seite vermittelst du hier den Eindruck noch geringe Kenntnisse von RC-Helis zu haben und auf der anderen Seite hast du da ein richtig teures Sahnestück eines Scale-Helis da stehen, der selbst für erfahrenen Piloten in der Konfiguration einiges an Können fordert.

So passt das nicht zusammen und wird in einem teueren Desaster enden. Deshalb hoffe ich dass du doch sehr gute Kenntnisse hast.

[Martmk]

Hallo JMalberg Ich habe den Heli gebraucht, programmiert und eingeflogen gekauft. Bis jezt bin ich nur Paddelhelis ( Raptor 550 mit langen Heck in einem Hughs 500 Rumpf, Raptor E620, T-Rex 600ESP und T-Rex 700F3C) geflogen und kein V-Stabi oder Mehrblattkopf. Ich habe damit noch keine erfahrung. Da ich mich zuerst mit der Theorie beschäftigen möchte und auch verstehen will wie das programmiert wird habe ich diese Frage gestellt. Gruss Martmk

[Martmk]

Hallo Egbert Von oben betrachtet stehen die drei gestänge im 45° Winkel zueinander. Rechtsdrehender Rotorkopf, das Serrvo das hinter dem Rotorkopf liegende Gestänge ansteuert ist Roll, dann 45° in Drehrichtung Nick und weitere 45° das zweite Rollservo. Bei Pitsch hebt und senkt sich die Taumelscheibe waagrecht. Das zum Heck ausgerichtete Rotorblatt bewegt sich bei Nick nicht. Auch bekommt das Rotorblatt in Laufrichtung positver anstellwinkelwenn ich Nick ziehe. Es scheint alles zu passen. Was ich einfach noch nicht verstehe ist das eine H4 Taumelscheibe programmiert ist und nicht H4x. Gruss aus dem sonnigen Zürich

[echo.zulu]

Hallo Martmk.
(Wie heißt Du eigentlich richtig? Es ist halt immer schöner jemanden mit Namen anzusprechen.)
Wie schon weiter oben geschrieben ist eine Anlenkung nach H4 und H4X im Prinzip völlig identisch. Der einzige Unterschied ist die 45° Phasenverschiebung. Im Grunde genommen hast Du schon recht mit der Annahme, dass es eigentlich eine H4X sein müsste, aber das würde nur dann gelten, wenn der Rotorkopf wie ein Zweiblattkopf angelenkt wäre. Im vorliegenden Fall wird aber eine Phasendrehung für den 3-Blatt-Kopf benötigt. Man kann es sich zwar einfacher merken, wenn die Taumelscheibe sich in die Richtung neigt, in die auch der Heli fliegen soll, aber das einzig wichtige Kriterium ist die Phasenwinkeleinstellung der Rotorblätter. In welche Richtung sich die Taumelscheibe dabei neigt ist unerheblich, wenn die Blätter richtig angesteuert werden.

Wenn Du noch keine Mehrblattköpfe geflogen bist, so würde ich Dir aber dringend zu einer vernünftigen Flybarless-Elektronik raten. Die Flugeigenschaften eines Paddellosen Helis ohne Elektronik sind schon sehr speziell und stellen auch entsprechend hohe Ansprüche an die Erfahrung des Piloten. Wenn Du Dich dazu entschließen solltest, so kaufe bitte nicht eine x-beliebige Billigelektronik, bei der dann hinterher mehr Probleme auftreten als ganz ohne Elektronik. Aus persönlicher Erfahrung würde ich zum VStabi-System raten. Es ist erstens sehr weit verbreitet und Du bekommst somit auch viel Hilfe von Anwendern. Zum zweiten ist es auch sehr flexibel in der Einstellung, weshalb Du mit Deiner leicht exotischen Anlenkung keine Probleme bekommst. Schau bitte mal nach welche Servos verbaut sind, da ein FBL-System besonders von schnellen und stellgenauen Digitalservos profitiert. Es wäre schade um das schöne Modell, wenn da am verkehrten Ende gespart wird.

[Martmk]

Hallo Egbert
Mein Name ist ist Kurt und ich komme aus Dietikon in der nähe von Zürich. Ich werde mir deine Empfehlung zu Herzen nehmen und vermutlich ein V-Stabi verbauen.
Erstmal vielen Dank für deine Ausführungen, jetzt ist mir vieles klarer geworden.
Gruss Kurt